Dank

Der Münchner Brahms-Chor e.V. dankt dem Verband Deutscher Konzertchöre e.V. für die freundliche Unterstützung!

Münchner Brahms-Chor

(1972 – 2022)

Jubiläumskonzert

Johannes Brahms

Schicksalslied op. 94 für Chor und Orchester

Alt-Rhapsodie op. 53 für Alt-Solo, Männerchor und Orchester

P A U S E

Franz Schubert

Messe in Es-Dur D950 für Soli, Chor und Orchester

Julia Duscher, Sopran,

Regine Jurda, Alt

Bernhard Teufl, Tenor

Thaddäus Böhm, Tenor

Raphael Sigling, Bass

Münchner Brahms-Chor Capella München, Orchester

Andreas Schlegel, Dirigent

Sonntag, 23. Oktober 2022, 19 Uhr

Herkulessaal der Münchner Residenz

Zum Jubiläum

50 Jahre alt ist der Münchner Brahms-Chor dieses Jahr geworden. Eigentlich ein Grund zum Feiern und Jubilieren. Aber so einfach ist und war das Jahr für den Chor nicht, er erlebte ähnliches wie viele andere Laienensembles, Künstler und Kulturschaffende auch. Die Pandemie hat Spuren hinterlassen, Lockdown, Proben über Zoom-Links, ständig wechselnde Hygienevorschriften und Mitgliederschwund. Vor der Pandemie hatte der Chor in Hoch-Zeiten mehr als 80 aktive Mitglieder. Dass der Chor heute hier singen und musizieren kann, ist vor allem dem Gründer Wolfgang Schmitt zu verdanken, der vor 50 Jahren bei Vielem den Grundstein für eine Sängerleidenschaft legte, die sich bis heute hält. Seine spezielle Interpretation der Chorliteratur des 19. Jahrhunderts war der Grund, warum Johannes Brahms der Namenspatron des Chores wurde. Der Münchner Brahms-Chor wäre ohne die unermüdliche Arbeit von Wolfgang Schmitt nicht zu einem der feinsten Konzertchöre Münchens geworden.

Dies ist aber nicht nur ein Jubiläumskonzert, es ist auch zum Teil ein Benefizkonzert zu Gunsten der helfenden Hände in der Pflege. Der Münchner Brahms-Chor dankt hiermit allen Pflegerinnen, Pflegern, Krankenschwestern, Ärztinnen und Ärzte und natürlich dem Pflegepersonal. Viele Mitarbeitende aus den Münchner Kliniken, den Uni-Kliniken und dem Münchenstift sind heute hier. Wir können weder die Gehälter erhöhen, noch zusätzliches Personal rekrutieren, wir können nur versuchen, eine Stunde Freude zu spenden.

Für das Jubiläumskonzert des Münchner Brahms-Chors hat Leiter Andreas Schlegel ein ganz besonderes Programm zusammengestellt, das den Namensgeber Johannes Brahms besonders würdigt. Das Konzert beginnt mit dem Schicksalslied op.94 von J. Brahms, das vom ewigen Leiden des Menschen spricht. Brahms hat sich hier von dem Gedicht Friedrich Hölderlins inspirieren lassen. Im Anschluss ist die wundervolle Altistin Regina Jurda in der Alt-Rhapsodie zu hören, eine Vertonung Brahms der Strophen 5-7 aus Goethes Harzreise im Winter, am Ende abgerundet von einem Männerchor.

Anschließend erwartet die Zuhörer Franz Schuberts Messe Nr.6 in Es-Dur D950. Hier spielt Johannes Brahms die Rolle eines Wiederentdeckers und Editors, sodass diese großartige Konzertmesse nach Schuberts Tod nicht verloren ging.

Grußwort unseres Dirigenten

Ich bin glücklich, Teil der 50-jährigen Geschichte dieses wunderbaren Chores zu sein. Und zugleich erlebe ich es als Verantwortung, nicht erst seit der Pandemie. Verantwortung, die beeindruckende Leistung meines Vorgängers Wolfgang Schmitt zu bewahren, weiterzuführen und so eine Brücke zu einer erfolgreichen Zukunft des Chores zu bauen. Von Anfang an habe ich meine Zeit als Chorleiter beim Münchner Brahms-Chor als eine spannende Reise erlebt. Wunderbare Konzerte und Projekte liegen hinter uns und ich hoffe, noch viele vor uns. Wir alle hätten uns gewünscht, dieses Jubiläum in einfacheren Umständen feiern zu dürfen. Andererseits haben die letzten zwei Jahre besonders hervorgehoben, wie wertvoll die Gemeinschaft des Chores und die gemeinsame Arbeit an den Meisterwerken der Chormusik für uns alle ist. Wir feiern also vielleicht nicht ungetrübt, aber wir feiern umso bewusster. Ich danke den Sängerinnen und Sängern für ihr Vertrauen, dafür, dass sie mir seit 2014 eine musikalische Heimat geben. Und ich danke besonders allen, die durch ihr Engagement den Chor durch die letzten beiden schweren Jahre geführt haben. Und nicht zuletzt dem Publikum, dass uns immerzu auf unserer Reise so wohlwollend begleitet. Viel Freude Ihnen und allen Beteiligten bei diesem besonderen Konzert, mit drei Werken, die mir ganz besonders am Herzen liegen.

Ihr Andreas Schlegel

 

Zum Programm

Die Musikepoche der Romantik wird recht hemdsärmelig über 100 Jahre gespannt und muss also so unterschiedliche Musikstile wie den von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Gustav Mahler vereinen oder so unterschiedliche Biografien wie die von Robert Schumann und Richard Strauss. Auf den ersten Blick scheinen dann auch Schubert und Brahms ein Beispiel zu sein für die arg weit gefasste historische Zusammenfassung – schließlich war Brahms noch nicht einmal geboren, als Schubert 1828 mit nur 31 Jahren verstarb. Aber gerade diese beiden Männer sind tatsächlich künstlerisch verbunden, Brüder im schöpferischen Geiste. Dass das so ist, liegt auch an der besonderen Rolle von Johannes Brahms in der Musikwelt des 19. Jahrhunderts: der Rolle eines Konservativen, eines Komponisten, der seine Wurzeln klar bei Bach, Mozart, Beethoven, ja bei Palestrina und Schütz sah, der vor allem in den musikalischen Formen keine Anstalten machte, diese historischen Vorbilder überwinden zu wollen, wenn er auch sozusagen zeitgemäße Harmonien und Klangfarben in diese Rahmen goss.

Die Wurzeln der beiden Musiker sind also dieselben, beide stehen für die Verbindung von Romantik und Wiener Klassik, beide haben sich, teilweise eingeschüchtert, abgearbeitet am Übervater Beethoven. Brahms Antipoden Wagner und Liszt strebten nach einer gänzlich neuen Sprache, nach einer Hinwendung zur Programmmusik, nach dem Gesamtkunstwerk. Und Wagner lästerte nicht von ungefähr über Brahms als ein Beispiel, was doch herauskommen könne, wenn einer mit den alten Formen umzugehen wisse. Ein Ausspruch, der getrost als Gift in der Kapsel des Kompliments verstanden werden darf. Auch wenn einerseits die Geschichte, dass Brahms eingeschlafen sein soll, als Liszt persönlich ihm seine berühmte h-moll-Sonate vorspielte, vermutlich Teil der Propaganda der beiden Lager im sogenannten Musikstreit war, ist es umgekehrt sicher nicht übertrieben zu sagen, dass Brahms sowohl das Selbstverständnis der sogenannten Neudeutschen wie auch ihre Musik gründlich fremd waren. Und so ist es kein Zufall, sondern künstlerisch-ästhetisches Programm, dass Brahms sich nicht nur in seinen Kompositionen immer wieder mit diesen Wurzeln auseinandersetzte, sondern auch maßgeblich daran beteiligt war, dass unter anderem Schubert der ihm gebührende Platz in der Musikgeschichte letztlich zugewiesen wurde. Für Brahms war diese Beschäftigung mit seinen Vorgängern und deren Würdigung keineswegs etwas Museales, es war lebendige künstlerische Inspiration.

Nach Schuberts Tod war dessen Werk weitgehend unbekannt, einzig einige Lieder hatten sich behauptet. Als Instrumental-Komponist aber nahm nahezu niemand Schubert ernst, nicht zu Lebzeiten, nicht darüber hinaus. Biografisch ist das auch das entscheidend Trennende zwischen den Beiden, abgesehen von der hanseatischen Grundierung, die Brahms in sein Wiener Leben einbrachte: Brahms wurde nahezu sofort erfolgreich, als er die Bühne betrat, und blieb es sein ganzes Leben und darüber hinaus. Er bedurfte keiner Renaissance, Schubert sehr wohl – mehr noch, er bedurfte einer Entdeckung, denn er wurde selbst von seinen Freunden und Gönnern massiv unterschätzt. Und so spielte Brahms hier als unermüdlicher Spurensucher eine wichtige Rolle, ganz konkret auch in dem Fall der heute Abend gespielten Es-Dur-Messe von Schubert, deren Erstdruck 1865 Brahms ermöglichte und von der Brahms den ersten Klavierauszug erstellte. Es heißt eben nichts Anderes, als dass das Werk nach der Uraufführung in Vergessenheit geraten war und Brahms es war, der die Messe wieder ans Licht zog.

Abgesehen davon, dass Brahms sicher untrüglich die Qualität in Schuberts Werk erkannte, kann man zwischen beiden Künstlern aber eben auch eine Verbindung sehen, die auch eine persönliche Ebene berührt. Das Verhältnis beider zu Beethovens Werk wurde bereits erwähnt. Beide kannten die Liebe letztlich nur von ihrer leidvollen Seite. Brahms verarbeitete eine dieser Erfahrungen in seiner Rhapsodie für eine Altstimme, Männerchor und Orchester op. 53 auf einen Text aus Goethes Harzreise im Winter, Schubert tat dies in unzähligen Liedern. Eines der erschütterndsten Beispiele hiervon ist der Doppelgänger aus dem Schwanengesang nach einem Gedicht Heines. Dass Schubert dieses Lied im Agnus Dei seiner Es-Dur-Messe zitiert, in der Anrufung also des gekreuzigten Jesu, ist bezeichnend für die empfundene Tiefe dieses Schmerzes. Das Werk verbindet beide aber noch in einer viel tieferen Weise: Die Messe in Es-Dur ist ein dunkles Werk, ein Ausdruck des Zweifels. Dass Schubert die Flöten weglässt, stellt eine klangliche Nähe zum Mozart-Requiem her, und es finden sich auch andere Bezüge zu diesem Werk. Die Fugen, die Gloria und Credo traditionsgemäß jubelnd abschließen, kommen hier nicht nur sehr dunkel und verhalten daher, sie sind gerade gespickt von chromatischen Wendungen. In Schuberts Tonsprache ist das eine klare Sprache: Hier stimmt etwas nicht. Es gäbe zahllose andere Belege, letztlich sind sie alle unmittelbar hör- und erlebbar. Zwar findet Schubert immer wieder zu einem Einverständnis, einem Loslassen des Zweifels, aber ebenso sicher kehrt er wieder. Selbst das Sanctus wirkt in der harmonischen Ratlosigkeit, dem Zusammensinken der Sanctus-Rufe, wie ein Versuch der Glaubensaussage, der letztlich missglückt. Nicht im Sinne eines letztlichen Widerspruchs – eher wie in dem Luther-Wort, Christ sei man im Werden, nicht im Geworden sein. Dies lässt sich für Brahms sehr ähnlich beschreiben. Seine Freunde beschrieben ihn wahlweise als Atheisten oder als einen Mann, der das Haus nie ohne seine Bibel verließ. Beides ist überzeichnet. Seine wenigen geistlichen Werke aber kreisen unerbittlich um das Leiden der Menschen auf Erden und die Hoffnung auf Erlösung, um dieses Leiden letztlich zu überwinden. Glaube als einzige Möglichkeit, die Welt erträglich zu nennen; Trost nicht als Gewissheit, aber als Hoffnung.

Das Schicksalslied, wenn auch kein geistliches Werk, behandelt dasselbe Thema. Dass Brahms nicht wie das Gedicht mit der Verzweiflung endet, sondern sozusagen eine dritte Strophe ohne Worte anhängt, ist hierfür bezeichnend. So wie auch Schubert sich nie gänzlich der Verzweiflung überlassen hat. Den Trost haben beide in der Musik gefunden, und sie haben ihn uns in der Musik gegeben. Und zwar in ihren Melodien. Dort, wo sie aufblühen, gibt es keine Zweifel mehr. Die dritte Strophe der Alt-Rhapsodie „Ist auf deinem Psalter, Vater der Liebe, ein Ton seinem Ohre vernehmlich …“, das „Et incarnatus est“ der Schubert-Messe – für beide offenbart sich die Hoffnung, das Göttliche und die Erlösung in der erhabenen Schönheit der Kunst, dort, wo Musik über die Worte hinausweist ins Unaussprechliche.

Johannes Brahms

Schicksalslied

op.94

Bereits bei der Uraufführung 1871 in Karlsruhe soll das Schicksalslied von Johannes Brahms beim Publikum einen tiefen Eindruck hinterlassen haben.

Zugrunde liegt diesem Stück das gleichnamige Gedicht Friedrich Hölderlins, das Brahms sehr bewegt haben muss und ihn zur Komposition dieses beeindruckenden Werkes für Chor und Orchester inspirierte.

Die beiden ersten Strophen des Hölderlin-Gedichts beschreiben die menschliche Sehnsucht nach der Vision einer Götterwelt voller Licht, himmlischer Musik und seliger Heiterkeit. Die gefühlvolle Vertonung Brahms nimmt uns mit in diese leichte, heile Welt und lässt uns träumen. Im starken Kontrast dazu steht die düstere dritte Strophe, die das ewige Leiden des menschlichen Daseins beschreibt.

Durch die aufwühlende Brahmsvertonung erleben wir nun auch musikalisch dieses schreckliche, ausweglose Leiden der Menschen, von dem Hölderlin spricht. Mit dem äußerst positiv gestimmten instrumentalen Nachspiel ist es Brahms aber schließlich geglückt, der düsteren Welt der dritten Strophe zu entkommen und uns Zuhörer wieder hoffnungsfroh zu stimmen.

Friedrich Hölderlin Hyperions Schicksalslied

Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Gl
änzende Götterlüfte
R
ühren euch leicht,
Wie die Finger der K
ünstlerin
Heilige Saiten.

Schicksallos, wie der schlafende
S
äugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe,
Bl
ühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.

Doch uns ist gegeben,
Auf keiner St
ätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahr lang ins Ungewisse hinab.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperions_Schicksalslied

Johannes Brahms

Alt-Rhapsodie op. 53

Der Name dieses Chorwerkes, op. 53, weist auf die ungewöhnliche Besetzung mit einer Alt-Solistin, einem reinen Männerchor und Orchester hin.

1869 entstand auch dieses Stück nach dem Text eines berühmten deutschen Dichters, Johann Wolfgang von Goethe. Die düsteren Strophen 5-7 aus Goethes Harzreise im Winter halfen Johannes Brahms (1833- 1897), seiner enttäuschten Liebe zu Clara Schumanns Tochter Julie musikalischen Ausdruck zu verleihen.

Wie bereits im Schicksalslied wurden auch in der Alt-Rhapsodie drei Strophen vertont.  Die Einsamkeit des Komponisten, die Seufzer, die Verlorenheit und den Schmerz um die enttäuschte Liebe, der gar in Menschenhass umschlägt – von dem er die Alt-Solistin singen lässt – drückt Brahms in den ersten beiden Strophen in c-Moll aus.

Erst in der dritten Strophe tritt der Männerchor hinzu, in dem die Altstimme eingebettet und wie aufgehoben wirkt. Goethes Text wird hoffnungsvoller. Mit ihm verändert Brahms die Tonart zu C-Dur, lässt den Männerchor einen wunderschönen Choralgesang anstimmen und findet so auch diesmal eine versöhnliche Wendung.

Rhapsodie für Alt, Männerchor und Orchester, op. 53
Lyrics

Aber abseits wer ists?
Im Geb
üsch verliert sich der Pfad.
Hinter ihm schlagen
Die Str
äuche zusammen,
Das Gras steht wieder auf,
Die
Öde verschlingt ihn.

Ach, wer heilet die Schmerzen
Des, dem Balsam zu Gift ward?
Der sich Menschenhass
Aus der F
ülle der Liebe trank?
Erst verachtet, nun ein Ver
ächter,
Zehrt er heimlich auf
Seinen eigenen Wert
In ungen
ügender Selbstsucht

Ist auf deinem Psalter,
Vater der Liebe, ein Ton
Seinem Ohre vernehmlich,
So erquicke sein Herz!
Öffne den umwölkten Blick
Über die tausend Quellen
Neben dem Durstenden
In der W
üste!

Quelle: https://theoryofmusic.wordpress.com/2009/11/13/german-text-of-brahmss-alto-rhapsody-op-53/

Franz Schubert

Messe Nr. 6 in Es-Dur D950

In seinem Sterbejahr 1828 entstand die Es-Dur Messe, die Franz Schubert selbst nie zu Gehör bekam. Die Uraufführung fand erst über ein Jahr nach seinem Tod im Oktober 1829 statt, hielt aber der zeitgenössischen Kritik nicht stand, weshalb sie zunächst in Vergessenheit geriet. 

Johannes Brahms war es schließlich, der die große musikalische Bedeutung der Messe erkannte und sich 1862 für eine Edition derselben einsetzte. Schubert hatte hier eine große Konzertmesse für vierstimmigen Chor angelegt. Zu den üblichen vier Vokalsolisten hat er noch einen zweiten Tenor gestellt.

Aufbau:

  1. Kyrie – Es-Dur
  2. Gloria – B-Dur
  3. Domine Deus – g-moll
  4. Reprise „Quoniam tu solis sanctus“ und

große Fuge „Cum sancto spiritu in Gloria Dei patris. Amen.“

  • Credo – Es-Dur: Moderato, Allabreve, Andante
  • „Et incarnatus est“- As-Dur: Terzett für zwei Tenöre und Sopran
  • Cruzifixus – As-Dur
  • Et resurrexit – Reprise mit Fuge
  • Sanctus – Es-Dur
  • Benedictus – As-Dur: Andante, Allabreve
  • Agnus Dei – c-moll
  • Dona nobis pacem – Es-Dur: Andante, Allabreve

 

Andreas Schlegel

Chorleiter und Dirigent

Das künstlerische Schaffen des in Bad Tölz geborenen Dirigenten Andreas Schlegel umfasst Opern, symphonische Konzerte und ein breites Repertoire der Chorliteratur. Er gastiert bei verschiedenen Orchestern im In- und Ausland wie u.a. der Mährischen Philharmonie im tschechischen Olomouc, den Prager Philharmonikern, der Neuen Philharmonie München und den Münchener Symphonikern. Seit 2008 ist Schlegel Chorleiter des Vokalensembles Fünfseenland, seit 2014 zudem künstlerischer Leiter des Münchner Brahms-Chors, im selben Jahr übernahm er auch die Leitung von „Oper in Starnberg“, wo er seit 2014 Purcells Dido and Aeneas, Leoncavallos Bajazzo, Glucks Orphée et Eurydice

in der selten gespielten Pariser-Fassung oder Cherubinis

Medea leitete.

In den vergangenen Jahren dirigierte Andreas Schlegel zahlreiche große Chorwerke, wie Mozarts Requiem, das Stabat Mater von Dvorak, das Requiem von Cherubini, das Deutsche Requiem von Johannes Brahms oder Haydns Die Schöpfung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist aber auch die A-cappella-Literatur von Palestrina bis hin zu Uraufführungen zeitgenössischer Komponisten. Auch einige seiner eigenen Kompositionen und Transkriptionen hat er mit dem Münchner Brahms-Chor bereits aufgeführt.

Andreas Schlegel absolvierte bereits mit 16 Jahren erste internationale Meisterkurse für Dirigenten, nachdem er als Autodidakt mit 12 Jahren begonnen hatte, sich mit Dirigieren, Klavier und Musiktheorie zu befassen. Später kamen dann Kurse bei so namhaften Dirigenten wie Michael Gielen, Sylvain Cambreling oder Kurt Masur dazu. Eine Verletzung am Arm zwang Schlegel zu einer Unterbrechung seiner Karriere für viele Jahre. Erst 2013 konnte er diese schließlich wieder aufnehmen. Wesentlich für ihn war die Zusammenarbeit mit seinem Lehrer Professor Georg Christoph Sandmann von der Hochschule für Musik in Dresden. Seit 2014 begleitet Andreas Schlegel Christian Thielemann bei dessen Arbeit in Dresden und Salzburg. Zunehmend ist er auch als Lehrer und Referent gefragt.

Julia Duscher

Sopran

Im Konzertbereich ist Julia eine gefragte Solistin im barocken und klassischen Fach. Bach’s Oratorien und Passionen gehören ebenso zu ihrem Standartrepertoire, wie W.A. Mozarts „C-moll Messe“, F. Mendelssohns „Lobgesang“ oder J. Hadyns „Schöpfung“ die sie 2022 mit den Münchner Philharmonikern in der Isarphilharmonie aufführt.

Ihre große Leidenschaft gilt insbesondere der Alten Musik. Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich zu einer gefragten Barocksängerin entwickelt und arbeitet mit Ensembles wie  dem „Dresdner Barockorchester“, „Les Cornets Noirs“ und „La Banda“.

Als Liedsängerin gestaltete Julia Liederabende an der Seite von u.a Christian Gerhaher und Tareq Nazmi. Dabei arbeitete sie mit Gerold Huber und ihrer Lied Duo Partnerin Rebeka Stojkoska. Ebenso gab sie Liederabende im Rahmen von Liedfestivals in Schloss Elmau, Pierre Boulez Saal Berlin oder dem Heidelberger Frühling. In der Saison 21/22 ist die Sopranistin Stipendiatin der Liedakademie Heidelberg unter der Leitung von Thomas Hampson.

Im Sommer 2021 debütierte die Sängerin bei den Salzburger Festspielen in einer Neuproduktion des Jedermann. Julia Duscher gastierte in der Saison 2019/20 am Staatstheater am Gärtnerplatz und sammelte schon während ihres Studiums einschlägige Erfahrungen in der Oper als Sandrina („La finta giardiniera“), Eurydice (Collage aus div. Orpheus Opern), Despina („Cosi fan tutte“), Sand- und Taumännchen („Hänsel & Gretel“), Belinda („Dido and Aeneas“) und Papagena („Die Zauberflöte“) u.a. im Schlosstheater Schönbrunn.

2021 gewann sie den zweiten Preis des Gasteig Wettbewerbs in der Kategorie Gesang und ist Finalistin des Wettbewerbes „Neue Stimmen“ der Bertelsmann Stiftung 2022.

Die in München geborene Sopranistin Julia Duscher schließt derzeitig ihr Masterstudium an der HMT München bei KS Prof. Christiane Iven und Prof. Christian Gerhaher ab.

Regine Jurda

Alt

Regine Jurda studierte an der Musikhochschule München bei Kammersänger Wolfgang Brendel sowie Gabriele Kaiser und war Mitglied der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Sie war mehrfach auf der Bühne des Münchner Prinzregententheaters zu erleben, so u.a. in Opern von Purcell, Cavalli, Hiller, Steffani, Britten, Offenbach, Strauss, Mozart und Humperdinck.

Im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz sang die Mezzosopranistin in Opern von Richard Strauss und Johannes Maria Staud. Des Weiteren gastierte sie im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth, am Theater Konstanz, bei der Münchner Biennale, den Wiener Festwochen und den Berliner Festspielen. Konzertreisen führten sie u.a. nach Italien, Frankreich und Russland.

Seit einigen Jahren fokussiert sich Regine Jurda zunehmend auf den konzertanten Bereich. Als eine gefragte Interpretin ist sie häufig zu Gast bei renommierten Musikfestivals wie z.B. dem Internationalen Beethovenfest Bonn, dem Oberstdorfer Musiksommer und den Max-Reger-Tagen Weiden. Ihr Schwerpunkt liegt hierbei einerseits auf den Werken des Barock, wo sie eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Barockorchestern wie der Münchner Hofkapelle, L’arpa festante, L’Orfeo oder La Banda pflegt, andererseits auf den großen geistlichen Werken von Dvořák, Mendelssohn-Bartholdy, Rossini und Verdi. Darüber hinaus gilt ihre Liebe den Liedern Johannes Brahms‘ und Gustav Mahlers.

 

 

Bernhard Teufl

Tenor

 

Bernhard Teufl Bernhard Teufl ist gebürtiger Salzburger und lebt aktuell im schönen Koppl. Er ist studierter Naturwissenschaftler (Master in Molekularbiologie) und hat zudem einen Diplomabschluss im Lehramtstudium Theologie und Biologie.

Dennoch liegt der Hauptschwerpunkt seiner Tätigkeit und seines Interesses auf der Musik. Er hat sowohl im Gesang – als Tenor – als auch auf der Klarinette einen Diplomabschluss am Musikum in Salzburg mit Auszeichnung gemacht. Im Laufe der Jahre haben sich die Möglichkeiten seiner künstlerischen Tätigkeit immer mehr verdichtet. Nun lebt er mittlerweile fast ausschließlich von der Musik. Zentraler Punkt seiner künstlerischen Tätigkeit ist alljährlich das Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus in Salzburg, wo er seit mittlerweile 10 Jahren als Solist auftritt. Er spielt und singt eine der zentralen Figuren in diesem Werk – den Josef – und das alljährlich vor mehr als 30.000 Menschen.

Zudem ist er seit 2010 Mitglied des Salzburger Bachchores. Dadurch tritt er im Ensemble regelmäßig bei allen größeren kulturellen Veranstaltungen in Salzburg auf. Darunter befinden sich zuvorderst die Salzburger Festspiele im Sommer aber auch die Pfingst- und Osterfestspiele oder die Mozartwoche und die Dialoge.

Weiter spielt er noch die Klarinette in einer Tanzmusikformation namens „Bleamibrocker“, mit der regelmäßig Hochzeiten und diverse Feste, Empfänge und Veranstaltungen musikalisch umrahmt werden.

Zuletzt ist er auch Mitglied diverser Kirchenmusikensembles in Salzburg und tritt dabei regelmäßig als Tenorsolist bei Konzerten und Messgestaltungen auf (Basilika Maria Plain, Dommusik Salzburg, BachWerkVocal, Franziskaner-kirchenmusik, Stiftsmusik St. Peter usw.). Ein besonderer Schwerpunkt in seinem musikalischen schaffen liegt auf dem Liedgesang.

Bernhard Teufl gibt regelmäßig Liederabende. seine große Liebe gilt vor allem den berühmten Liederzyklen von Franz Schubert und Robert Schumann. ab dem Jahr 2020 wird er zudem Mitglied der Konzertvereinigung des Wiener Staatsopernchores und auch des Philharmonia Chores Wien sein.

Thaddäus Böhm

Tenor

 

Der Tenor Thaddäus Böhm studiert zurzeit Gesang bei Frau Prof. Monika Köhler in Halle (Saale). Als Sohn einer Kantorin und eines Sängers kam er schon früh mit klassischer Musik in Berührung und machte im Klavier –und Cellounterricht sowie im Chor seine grundlegenden musikalischen Erfahrungen.

Neben dem Studium tritt er als Solist bei diversen Oratorien und Kantaten auf. So war er bereits als Evangelist im Weihnachtsoratorium zu hören und im Herkulessaal München als Arien-Tenor in der Johannespassion.

Dazu singt er auch regelmäßig in Ensembles wie dem RIAS Kammerchor, der Gaechinger Cantorey und VoxLuminis.

 

 

 

 

 

 

Raphael Sigling

Bass

Raphael Sigling begann seine musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Gleichzeitig erhielt er Brat- schenunterricht bei Orchestermitgliedern der Nürnberger Staatsoper, woraufhin er später in das Streichquartett des Heeresmusikcorps der Bundeswehr in Regensburg aufgenommen wurde. Er studierte zuerst als Jungstudent, danach als Vollstudent Gesang an der Hochschule für Musik in München. Seine Dozenten waren dabei unter anderem Prof. Hirner-Lill, KS Astrid Varney, Maestro Carlo Bergonzi, KS Prof. Jan-Hendrik Rootering sowie Prof. H. Deutsch. Stipendien erhielt er vom Richard Wagner Verband Bayreuth, der Accademia Chigana di Siena und der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Er war Mitglied im Förderverein der Studienstiftung „live music now“ von Sir Yehudi Menuhin und der Accademia di Montegral.

Noch während des Studiums führten Raphael Sigling erste Engagements u.a. an die Bayerische Staatsoper München, das Cuvilliéstheater München, The Royal Albert Hall in London, in das Auditorio Rai in Triest und La Pergola Florenz. Es folgten weitere Engagements in Genua, Neapel und Catania, an die Theater von Bozen und Meran, an das Teatre du Annecy, an die Theater von Shanghai und Peking, an die Alte Oper Frankfurt sowie das Theater Freiburg und die Semperoper Dresden. In Konzerten war er zu hören im Herkulessaal der Residenz München, dem Gasteig München, der Residenz Dresden, in Kloster Andechs, in den Kathedralen von Reims, Rennes, Paris, Florenz, Rom, Siena, Assisi, Perugia, der Kreuzkirche Dresden, den Domen von Nürnberg, München, Regensburg und Würzburg. Er war zu Gast bei den Tiroler Festspielen Erl, bei Night of the Proms in London, dem Lucerne Festival, den Opernfestspielen München, dem Festival International de Santander, dem Chiemgauer Opernsommer, der Accademia Tyrolensis sowie dem Festspielhaus St. Pölten, dem Festspielhaus Bregenz und der Arena Di Verona.

Raphael Sigling musizierte unter anderem mit dem Bayerischen Staatsorchester München, den Münchner Bachsolisten, den Münchner Symphonikern, den Orchestern des BR und des HR, dem Orchester der Tiroler Festspiele, dem Orchester der Europa Philharmonie, dem BBC-Orchestra London, dem ORT Firenze, RAI Roma und Rai Torino, der Dresdner Staatskapelle und mit den Barockorchestern der Accademia per Musica Antiqua di Roma, dem l‘orfeo Barockorchester, den Münchner Bachsolisten, der Münchner Hofapelle, dem Kreis für Alte Musik Wien und dem Freiburger Barock Orchester. Zu seinem äußerst umfangreichen Repertoire gehören nahezu alle großen Oratorien, Requien und Passionen sowie eine große Vielfalt an Opernpartien.

Capella München

Orchester

Das international besetzte Kammerorchester Capella München setzt sich aus einem festen Kern an Streichern zusammen.

Im Zusammenwirken mit einem Stamm erstklassiger Solobläser profiliert sich das Ensemble als schlank besetztes Sinfonieorchester.

Hauptziel ist es, ein breitgefächertes Repertoire in historisch informierter Aufführungspraxis zu präsentieren. Erfrischende Virtuosität und ansteckende Musizierfreude sind Kennzeichen dieses von Presse und Publikum vielfach gelobten jungen Klangkörpers.

Mitglieder des Orchesters erhielten Preise, etwa beim Wettbewerb für Alte Musik Brügge, dem Biagio Marini-Wettbewerb oder dem Grand Prix Bach de Lausanne.

Der Münchner Brahms-Chor

Zu seinem Geburtstag am 15. Juni 1972 schenkte sich der Musikenthusiast Wolfgang Schmitt einen eigenen Chor, genauer gesagt, einen unabhängigen Konzertchor. Den ausgebildeten Musikwissenschaftler drängte es dazu, Musik zu gestalten mit anderen. Er verwirklichte seine musikalische Leidenschaft als Chorleiter. Als Musiklehrer am Theodolinden-Gymnasium in Harlaching, anfänglich ein musisches Mädchen-Gymnasium, begeisterte er jahrzehntelang Jugendliche für Musik und bald auch für seinen eigenen Chor. Die jungen, elastischen Stimmen, besonders die hellen Soprane, prägten jahrzehntelang den Chorklang: Dem Brahms-Chor strömten nach Schmitts Pensionierung 2001 ehemalige Schülerinnen und Studenten aus allen Fakultäten zu.

Als Wolfgang Schmitt 1972 die Konzertchöre Münchens überschaute, fehlte ihm zwischen Madrigal-, Motetten-, Bach- und Via-Nova-Chor ein Chor mit romantischem Repertoire und Ausdruck. Er hatte an der Münchner Hochschule für Musik und Theater intensiv Brahms, Max Reger und César Franck analysiert und auf dem Klavier gespielt nach seinem Vorbild, dem amerikanischen Brahms-Interpreten Julius Katschen; die Spätromantik entsprach seinem Naturell und seiner Lebenseinstellung. Nichts lag näher, als den bekanntesten romantischen deutschen Komponisten Johannes Brahms zum Namenspatron zu wählen. Und er wollte die Musik der Romantik aus ihrem Geist heraus interpretieren entgegen „modernen“ Strömungen, also besonders den Text durch die Färbung und Stimmung des Gesangs verdeutlichten.

Nach sechs Jahren wurde der Chor um Männerstimmen erweitert und konnte damit sein Repertoire erheblich erweitern. Mit Energie und Durchsetzungskraft, Visionen und Ideen brachte Wolfgang Schmitt den Chor zu großer Leistung.

Immer wieder trat der Chor auch unentgeltlich in caritativen Einrichtungen auf, unter anderem mit Weihnachtsliedern in der Poliklinik München: „Wir zogen singend durch alle Stationen zur offiziellen Feier im Großen Hörsaal und schlossen im Jugendstil-Foyer ab, wo alle Patienten sowie das Personal sich auf der riesigen, sich aufwärts windenden Haupttreppe versammelt hatten“, erinnert sich ein Chormitglied.

Viele Jahre lang waren die Weihnachtskonzerte des Brahms-Chors ein alljährlicher Publikumsmagnet. Der Chorleiter arrangierte und komponierte viele Lieder speziell zu diesem Anlass. Für viele Sänger und das Stammpublikum setzte mit diesen Konzerten erst das Weihnachtsgefühl ein.

Der Chor wuchs, erweiterte immer wieder sein Repertoire und knüpfte Kontakte zu anderen Chören, ob bei gemeinsamen Auftritten oder über gegenseitige Chorbesuche. Ab 1991 wurde auch regelmäßig der Münchner Herkulessaal gebucht, der sich besonders für die größer besetzten Chorwerke wie Bruckners f-moll-Messe, Vivaldis Magnifikat, Puccinis Messa di Gloria oder Faurés Requiem anbietet.

A-cappella-Konzerte mit einem umfangreichen Lied-Repertoire blieben jedoch weiterhin das Markenzeichen des Chors. So wurde auch das 40-jährige Chorjubiläum 2012 mit einem abendfüllenden A-cappella-Programm mit Liedern der Romantik gefeiert.

Der Gründer und Chorleiter Wolfgang Schmitt legte sein Amt nach 42 Jahren nieder.

Im ersten Konzert mit dem neuen Chorleiter Andreas Schlegel präsentierte sich der Brahms-Chor mit einer ganz neuen Art der Aufführung: Glucks Orfeo ed Euridice als konzertante Aufführung mit Tanz. Der Chor als Ganzes bildete die Kulisse, und einige Chormitglieder verstärkten tänzerisch das Geschehen im Bühnenzentrum: Was Margarete Joswig als Orfeo und Monika Eder als Euridice sangen, bildeten Ada Ramzews und Martina Wimmer tänzerisch ab. Chor wie Publikum waren von dieser intensiven Kombination so hingerissen, dass das Konzert wiederholt wurde.

In den folgenden Jahren unter Andreas Schlegel erweiterte der Brahms-Chor sein Repertoire stärker auf andere Jahrhunderte jenseits der Romantik. Arrangements von Purcell-Liedern, Chorstücke von Hindemith oder Werke für Cello und Chor von Nystedt und Tavener sorgten für abwechslungsreiche Programme.

Mit Elgars From the Bavarian Highlands, Brahms Liebeslieder-Walzern oder Dvoraks Stabat mater (mit Aufführungen in Prag und München) und natürlich mit Brahms Requiem kehrte der Chor aber auch immer wieder zur Romantik zurück.

Im Herbst 2019 wurde der Messias von Händel aufgeführt. Im Jahr 2020 – nichts. 2 geplante Konzerte wurden gestrichen. 2021 – nichts. 1 geplantes Konzert wurde gestrichen. Chorproben fanden in Kleingruppen statt oder wurden durch Online-Vorträge des Chorleiters ersetzt.

Im Frühling 2022 startete der Chor endlich wieder so, wie er aufgehört hatte: mit dem Messias von Händel.

Und trotz der weiter bestehenden Schwierigkeiten durch Corona hat sich der Münchner Brahms-Chor entschlossen, sein 50-jähriges Jubiläum gebührend zu feiern: mit einem großen Konzert großer romantischer Werke – als Zeichen und als Vorausschau auf weitere Jahre mit spannenden Programmen.

Der Chorgründer

Wolfgang Schmitt

In Weiden in der Oberpfalz wurde 1938 Wolfgang Schmitt geboren, wie der Komponist Max Reger, dessen Spätromantik er so intensiv studierte wie Johannes Brahms und César Franck. Schon in der Schule brillierte Wolfgang Schmitt als Pianist. An der Staatlichen Musikhochschule in München studierte er Schulmusik einschließlich Chor- und Orchesterdirigat sowie Klavier bis zur Pianistenreife. Nach dem Staatsexamen mit Auszeichnung legte der Überflieger noch Kunstgeschichte und Musikwissenschaft in Innsbruck obendrauf.

Im Theodolinden-Gymnasium in München unterrichtete er mit Verve 33 Jahre lang Musik und prägte während dieser Zeit die gehobene Musikkultur. Er stieß auch den jahrzehntelangen Chor-Austausch mit der Royal High School Edinburgh an, mit Großkonzerten in beiden Ländern.

1972 gründete Wolfgang Schmitt den Münchner Brahms- Chor. Diesen wollte der humanistisch Gebildete durch sein Musikverständnis prägen und herausheben: Er interpretierte die Chorliteratur aus dem Sinn des Textes; das bedeutete für ihn, den Wortgehalt in Stimmung und Harmonik

auszudrücken, zu spiegeln und zu vertiefen. Deswegen war ihm die Aussprache so wichtig: „Am Anfang war die Sprache und der Rhythmus, dann kam erst die Musik.“ Wenn erwachsene Laiensänger und Schüler sich dann noch erschlossen, wie Komposition und Textinhalt zusammenhängen, erfüllte das Schmitts Mission als Menschenbildner.

Wolfgang Schmitt verwöhnte sein Ensemble mit eigenen Arrangements, vor allem für die beliebten Weihnachtskonzerte. 1992 gründete er die Herrschinger Chorgemeinschaft, die den Brahms-Chor oft verstärkte, zusammen mit dem Kammerorchester Neuperlach, das der Vollblutmusiker bis heute leitet. Rasch begeisterte der unermüdliche Stückesucher das Publikum mit seinem umfangreichen Liedrepertoire wie auch mit den großen und beliebten Chor- und Orchesterwerken in München und im ganzen Umland. Der enthusiastische Chor erhielt in seiner Glanzzeit regelmäßig lobende Kritiken in führenden Zeitungen.

2014 legte Wolfgang Schmitt das Amt des künstlerischen Leiters nieder. Der vielseitige Humanist musiziert und wandert weiterhin mit Leidenschaft.

Mitsingen:  mitsingen@brahmschor.de

 

 

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Abbildungsnachweis

 

 

S. 1           Titelbild Brahms-Chor ©Lena Engel

S.15         Alt-Rhapsodie ©Hermine Wunderle

S.18         Andreas Schlegel © Roger Murphy

S.20         Julia Duscher ©Toni Scholz

S.22         Regine Jurda ©Gerrit Jurda

S.24         Bernhard Teufl ©privat

S.25         Thaddäus Böhm ©privat

S.27         Raphael Sigling ©privat

S.32         Wolfgang Schmitt ©privat

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